Funktionsweise
Auffälligstes Element der neuen Heizungsanlage ist sicherlich die 40m² große Fläche aus Flachkollektoren auf dem Dach des Pfarrhauses, welche wegen der direkten Anbindung an den Pfarrhauskeller dort installiert wurden. Außerdem ist nur dort eine verschattungsfreie, optimale Südausrichtung möglich. Bei einer ausreichenden Sonnenbestrahlung wird das Frostschutz-Wassergemisch in den Kollektoren erwärmt und lagert die gewonnene Wärmemenge in einen 2000 Liter fassenden Pufferspeicher im Keller des Pfarrhauses ein. Das große Fassungsvermögen ermöglicht eine lang anhaltende Speicherung der gewonnenen Wärmeenergie. Sowohl die Raumheizung als auch die Trinkwasserverbraucher bedienen sich aus diesem Pufferspeicher. Der ebenfalls mit dem Pufferspeicher verbundene Gas-Brennwertkessel kommt erst zum Einsatz, wenn keine ausreichende Wärmemenge mehr im Pufferspeicher vorhanden ist.
Der grundsätzliche Aufbau ist in der Abbildung schematisch dargestellt. Durch die unterschiedliche Einfärbung des Bildes sind außerdem die drei geschlossenen Kreisläufe innerhalb der Heizungsanlage gut erkennbar.
In orange ist der primäre Solarkreislauf dargestellt. Innerhalb dieses Kreislaufes zirkuliert ein Frostschutz-Wassergemisch durch die Flachkollektoren und einen Wärmetauscher, dem sog. Toplademodul, im Keller des Pfarrhauses. Dieser Wärmetauscher gibt die über die Kollektoren aufgenommene Wärmeenergie an den grau abgebildeten Kreislauf ab.
In grau ist der Heizkreislauf dargestellt. In diesem Kreislauf sind nicht nur die Heizkörper von Gemeindezentrum und Pfarrhaus zusammengefasst, ihm gehören auch der 2000 Liter fassende Pufferspeicher, der Gas-Brennwertkessel und ein weiterer Wärmetauscher, das Frischwassermodul, an. Dieser zweite Wärmetauscher gibt die im Pufferspeicher eingelagerte Wärmeenergie an den blau abgebildeten Kreislauf ab.
In blau ist der Frischwasserkreislauf dargestellt. Zu diesem Kreislauf gehören alle Verbraucher von warmem Trinkwasser, also Wasch- und Spülbecken, Duschen und die Spülmaschine im Gemeindezentrum. Da der Wärmetauscher erst bei Anforderung von warmem Trinkwasser in Betrieb geht und Wärmeenergie aus dem Puffer an das Frischwasser abgibt, steht zu jeder zeit frisches, bedarfsgerecht erwärmtes Wasser zur Verfügung. Die Zeiten von abgestandenem Boilerwasser sind damit vorbei und der zusätzliche Energieverbrauch für die ständige Vorhaltung von warmem Trinkwasser gehört ebenso der Vergangenheit an.